Natürlich ist Planung wichtig. Wobei es nicht nur darum geht, Termine im Kalender zu verteilen, sondern auch um Aus- und Fortbildung, also Vorbereitung im weiteren Sinn. Neben Fachinhalten, Argumentationslinien, drei Botschaften, die in Kommunikationssituationen auf jeden Fall ankommen sollen, sind ebenso Bereiche wichtig wie eine bewusste Körperhaltung oder die gezielte Vorbereitung eines Settings. Nur, wie dann mit dem Unerwarteten umgehen?
Immer wieder ist zu hören: „Ich kann nicht improvisieren!“ oder als Zusatz: „Es geht ja um Fachinhalte und soll nicht ins Lächerliche abgleiten.“ Wir Menschen haben das Improvisieren in den Genen angelegt – viele Gespräche haben etwa hohe Anteile an spontanen Reaktionen oder eben Situationen, in denen manches oder vieles nicht so erwartet funktioniert. Und Improvisation muss nicht zwingend etwas mit dem berühmten Lacheffekt zu tun haben, es geht letztlich um einen Zugriff auf die emotionale Kompetenz, auf unsere Kreativität und die Fähigkeiten, auch in schwierigsten Situationen nach Handlungsoptionen suchen zu können.
In diesem Blog werde ich nun Handlungsanregungen vorstellen. Sie orientieren sich an dem Buch Patricia R. Madson: Unverhofft kommt oft! Entdecken Sie Ihr Improvisationstalent: 13 geniale Alltagsstrategien, Vak-Verlag.
Sag ja
„Ja“ erweitert die Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten. Ein „Ja“ braucht manchmal Mut – aber manchmal geht es darum, spontan „Ja“ zu sagen, eigene Gedankenblitze und Ideen anderer vorbehaltlos zu unterstützen.
Es gibt ja diesen Film mit Jim Carrey, in dem die Hauptfigur auf einem Kongress die Inspiration erhält, einfach zu allem und jedem „Ja“ zu sagen, um „wirklich“ zu leben. Natürlich entwickeln sich daraus fatale Konsequenzen. In seinen hellen Momenten zeigt der Film auch auf, was ein Ja bewegen, verändern kann.
Also NEIN, Ziel ist nicht dauernd Ja zu sagen, quasi als Prinzip.
Ein Experiment: Betrachten wir die vergangene Woche: In wievielen Situationen haben wir „nein“ gesagt, etwas blockiert, eine Idee verworfen, sind lieber den „üblichen“ Spuren gefolgt? Ziel für die nächste Woche: Diese Zahl um zumindest 10 „Stück“ nein reduzieren. Was verändert sich? Wo ergeben sich neue Ausgangspunkte und Möglichkeiten?
Wobei gilt: Wenn ich ja sage, dann bleibe ich auch dran. Also nicht nur „na gut“, sondern sich wirklich dahinter klemmen, dafür sorgen, dass aus dem „Samen“ „Ja“ eine Pflanze wird, oder vielleicht ein ganzes Feld. Also alle Ressourcen nutzen, Energie und Kreativität investieren, sich Verbündete suchen, klare Strukturen schaffen und umsetzen usw.
Und manchmal bleibe ich bei meinem Nein – wie gesagt es geht um die Gesamtzahl der „ja’s“ und „nein’s“ und wie diese eine Woche und alles danach verändern können.
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