Gemeint ist mit dieser provozierenden Ansage zunächst die Bereitschaft sich dem Unerwarteten, dem Unplanbaren zu öffnen, ein Teil davon zu werden, anstatt sich davon überrollen zu lassen und dann quasi „aus dem Ärmel heraus“ etwas Notdürftiges herauszuschütteln.
Fundierte Aus- und Weiterbildung, Vorbereitung die auf Erfahrenswerte aufbaut, zielgruppenorientierte Gestaltung von Inhalten / Abläufen / Vorgehensweisen – alles das und mehr bleiben wichtig. Und dann kommt ein magischer Moment, der mich als Handelnder überrascht. Ein Moment, der so selbst bei perfektester Planung nicht zu erwarten war. Das kann eine Idee sein, ein unerwartetes Ergebnis, eine Erkenntnis, die eigentlich gar nicht aufgrund der vorhandenen Fakten oder inhaltlichen Impulse möglich schien. Wichtig ist die Aufmerksamkeit für diese wertvollen Momente und die Fähigkeit sie als „wertvoll“ zu sehen, selbst wenn sie im ersten Moment störend, „unpassend“ einfach ganz quer daherkommen.
„Bereite Dich nicht vor“ heißt weiters, eigenen Fähigkeiten und Ideen zu vertrauen – und eben der Qualität der Vorbereitung, die dann eine wunderbare Plattform ist um sich darauf leichtfüßig und improvisierend zu bewegen. Auch in ungeahnte Richtungen oder in einer Art, die wir anderen und uns selbst bislang noch nicht zugetraut haben. Dabei entstehen oft „Räume“ in denen sich dann durch Zusammenarbeit völlig neue Zugänge und Ideen zeigen.
Ein Vorschlag: Wen werden Sie / wirst Du morgen begegnen? Jemand gefunden? Gut – dann bitte in dieses Gespräch mit Achtsamkeit und Offenheit, ohne Vorbereitung und Plan hineingehen. Wahrnehmen, was entsteht und die entstehenden Bausteine neu zusammenfügen. Übrigens kann es auch eine Zufallsbekanntschaft sein oder ein „Freund“ auf facebook, den wir eigentlich nur vom Namen her kennen mit dem/der so etwas geschieht. Viel Spaß beim Ausprobieren!