Forschen mit Angewandter Improvisation

Ende der 1990er vollzog sich in der Sozialforschung die performative Wende. Performance wurde dabei nicht mehr alleine als ein Vorgang auf einer Theaterbühne mit eher passiven Zuschauenden gesehen, sondern als umfassendes Prinzip um menschliches Handeln zu erforschen und zu verstehen. Haseman führt dazu den Begriff Performative Research ein. Zum Einsatz kommen hier verschiedenste Forschungsmethoden, wobei das praktische Tun immer wieder richtungsweisend bzw. bestimmend wirkt, das performative Experimentieren und Umsetzen ist dabei stets ein fixer Bestandteil; sprich Vorgangsweisen, wie sie auch in dieser Forschungsarbeit zum Einsatz kommen.

Als wichtige Methoden gesehen werden u. a. reflektive Praxis, wahrnehmende sowie teilnehmende Beobachtung, ethnografische Herangehensweisen, (auto)biographische Interviews sowie Aktionsforschung. Improvisationsmethoden können dabei in allen Formen sowie in unterschiedlichster Weise angewendet werden:

  • Entwickeln sowie konkretisieren von Ideen für Forschungsthemen und -fragen (sowie deren kreative und dialogorientierten Vorstellung (Pitch))
  • Als Herangehensweise in der Sozialraumanalyse (bewusste Wahrnehmung von Lebens- und Arbeitsräumen) sowie in der Biographiearbeit
  • Sichtbarmachen & konkretisieren von Wünschen, Ängsten, Hoffnungen von Zielgruppen / User*innen (auch als kreative Methode Einzel- und Gruppeninterviews umzusetzen)
    • Brain- und Bodystorming wie Produkte oder Dienstleistungen genutzt werden, welche Schwierigkeiten dabei auftreten könnten
  • Kollaborative Analyse von möglichen Auswirkungen verschiedener Forschungsschritte und dabei eingesetzter Methoden
  • Sichtbar machen / präsentieren von (Zwischen)Ergebnissen
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