Achtsamkeit / Spontanitäts-Erlebnisse sammeln

Wichtige Ausgangspunkte für Methoden der Angewandten Improvisation sind Achtsamkeit sowie des bewusste Sammeln / Umsetzen spontaner Handlungen. Dazu einige Anregungen:

Auch als Ausgangspunkte für Assoziationsmethoden oder für einen wachsenden Ideen-Pool, der ebenso in Form von schriftlichen Brainstorming (oder mit Grafiken und Fotos) visualisiert und am Arbeitsplatz bzw. allgemein zugänglich / ergänzbar aufgehängt wird:

  • Varianten des Raumlaufs (vor allem solche mit Schwerpunkt auf Fokus und jene bei denen Assoziationsmethoden kombiniert werden
  • Achtsamkeits-Fokus auf Ereignisse eines bestimmten Zeitraums; z. B. 10 Dinge, die mir in Bezug auf ein Thema aufgefallen sind bzw. Ressourcen die ich dabei eingesetzt / an mir (anderen) entdeckt habe
  • Aufmerksamkeit
  1. Was ist wo im Raum? Wie sieht das aus verschiedenen Perspektiven aus?
  2. Wie schaut das genau aus (wofür wurde es zuletzt verwendet, wozu könnte es noch eingesetzt werden)?
  3. Was habe ich bislang übersehen (inkl. alle andere Sinne!!!)
  4. Was ist neu / anders im Raum
  5. Alles auf anwesende Personen umsetzen inkl.: etwas voneinander erfahren! (jede/r hat etwas zu sagen / einzubringen)
  6. und dazu auch: „Wer ist noch auf der Bühne“, also wen gibt’s sonst noch, an den vielleicht bislang nicht gedacht wurde?
  • Objekte in „fremde“ Umgebungen plazieren (z. B. eine Badehose im Kühlschrank) – welche Inspirationen entstehen so für mich / andere – dies mit Fotos / Videos dokumentieren (siehe auch Assozieren mit Bildern)
  • Achtsamkeitsübung „3 Dinge
  • Taschen- / Alltagsausstellung: Verschiedenste (Alltags)Gegenstände neu kombinieren, so neu wahrnehmen und sich davon inspirieren lassen
  • An einem Zeitschriftenstand ein Magazin / Zeitung nehmen, die mich eigentlich primär überhaupt nicht interessiert & lesen
  • Den Standardweg verlassen: Andere Wege ins Büro, zum Einkaufen usw.
  • Auf diesem Weg sich selbst die Aufgabe geben, immer wieder etwas Neues zu entdecken (oder auch festzuhalten)
  • Beim TV-Zappen: Sich einen Sender suchen bei dem im Normalfall weggezappt wird und mindestens eine Minute dabei bleiben (oder sich blind eine DVD ausborgen / kaufen)
  • Beim Essen: Ganz anderen Tisch nehmen, Gericht nach der eigenen Hausnummer aussuchen, mit jemanden Unbekannten essen gehen
  • Im Zug: Nicht Platz neben sich belegen. Einsteigende anlächeln und mit dem neuen Nachbarn ein Gespräch beginnen
  • Für einen VHS (oder sonstigen)-Kurs blind anmelden und voller Aufmerksamkeit & Neugier dann dabei sein
  • In der nächsten Stunde etwas völlig anderes als das Geplante machen
  • 60 Sekunden Zeit: Dinge aufschreiben, die ich jetzt sofort beginnen könnte – dann mindestens eins davon wirklich machen.
  • 5 Plätze aufschreiben, an denen ich jetzt wichtig bin – einen aussuchen & sofort hingehen & wirklich dort sein (bei Konzept: Bestandteile, die mein sofortiges Handeln erfordern)
  • eine Person motivieren, in einer festgelegten (offenen) Zeit gemeinsam möglichst viel spontan zu entscheiden / zu machen und über die Erfahrungen gemeinsam zu reflektieren
  • „Ja?“ – alle an mich gerichteten Fragen am Abend reflektieren: Wo „Ja“, wo „Nein“ gesagt? Am nächsten Tag: möglichst oft: Ja, genau, und… sagen (zumindest 1 Stunde)
  • Neue Begegnungen bewusst herbeiführen: Mit einem Facebook-Freund, mit der Bäckerin von nebenan, mit dem Menschen von dem ich bislang nur das Türschild kannte
  • Gewohntes verändern:
  1. die Sitzordnung
  2. der Ort für ein Treffen oder wie dieser gestaltet ist
  3. was als erstes passiert
  4. gemeinsame Rituale entwickeln & verändern
  5. Führungsaufgaben fließend wechseln (ausgehend auch von Ressourcen!) inkl. anderen was zutrauen
  • Den Traum eines/einer anderen unterstützen:
  1. Zustimmung,
  2. was braucht er/sie?
  3. für Wohlgefühl sorgen
  4. die Person ins Rampenlicht (Fokus) stellen
  5. Zeitplanung für bestimmte Phase auf diese Person ausrichten
  6. ein „guardian angel“ sein
  • #365dankbar – an jeden Tag zumindest eine „Sache“ (Mensch, Begegnung, Natur, Buch, Zitat, Erlebnis, Ort…) für den ich dankbar bin – mit anderen teilen
  • Mit einem leeren zu befüllenden Buch / Blog: Sich für eine Woche (oder eben ein Jahr) ein Thema setzen und Dinge dazu genauer beobachten / den Wahrnehmungs-Fokus darauf legen – Zu diesem Thema Handlungen setzen, also gezielt

Quellen / inspiriert von:

  • Madson, P. R. (2009). Unverhofft kommt oft!: Entdecken Sie Ihr Improvisationstalent: 13 geniale Alltagsstrategien. (R. Oechsler, Übers.) (Auflage: 1., Erstauflage). Kirchzarten bei Freiburg: VAK.
  • Schmitt, R. & Voller T. (2014) Ich bin total spontan – wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt. Hamburg: tredition