Am Beginn des Einsatzes von Improvisationsmethoden kann die gemeinsame (Um)Gestaltung des Settings eine wichtige Komponente sein sowie eine Aktivität, die von Beginn an den kollaborativen Charakter des Tuns erlebbar macht. Wobei die Reflexion des Ortes eine ebenso wichtige Rolle spielen kann. Warstat et. al (2015) weisen darauf hin, dass Räume sozial kodiert sind. Ein Schulgebäude kann bei Agierenden gewisse Erinnerungen wachrufen, ein bestimmtes Verhalten evozieren oder eine Grundhaltung vor dem Beginn des gemeinsamen Tuns (mit)beeinflussen. Zum einen kann die gemeinsame Umorganisation des Raums eine wichtige Rolle spielen, wie auch das Initiieren und Begleiten eines Austauschs über bisherige Erfahrungen dazu.
Verschiedene Verfremdungsmethoden können dabei unterstützen, Räume von Anfang an aus neuen Perspektiven wahrzunehmen sowie dort neue Handlungsoptionen zu entdecken.
Die Umgebung, der Raum hat wesentliche Einflüsse auf Lernprozesse. Wobei mit „Raum“ auch die intensive Verschränkung zwischen digital und analog gemeint ist.
Improvisationsmethoden brauchen keine Bühne in einem klassischen, vom konventionellen Theater geprägten, Sinn. Temporäre Bühnen für diese Methoden können in jedem Raum etabliert werden, unter anderem auch auf der Straße.
Manche Methoden wie etwa der „Raumlauf“ brauchen eine gewisse Bewegungsfreiheit, gleichzeitig können im bewussten Gehen scheinbare Hindernisse überwunden, mehr noch als Ausgangsbasis genutzt werden.
Literatur:
Kertész D. & Freisleben-Teutscher, C. F. (2017). Lernräume: Flexibel & Hybrid. Beitrag zum Tag der Lehre der FH OÖ. Abgerufen 14. 8. 2018 https://www.fh-ooe.at/fileadmin/user_upload/fhooe/landingpages/tag-der-lehre/2017/docs/konferenzbeitraege/fhooe-tdl-lernraeume-flexibel-hybrid-christian-f-freisleben-dora-kertesz.pdf
Landy, R. & Montgomery, D. T. (2012). Theatre for Change: Education, Social Action and Therapy. New York: Palgrave Macmillan.
Scott, J. (2014). Improvisation in the Theatre: An Intersection Between History, Practice, and Chaos Theory. Texas Tech University, Lubbock. Abgerufen 21. 9. 18 https://repositories.tdl.org/ttu-ir/handle/2346/58714?locale-attribute=de
Scruggs, M., & McKnight, K. S. (2008). The Second City Guide to Improvisation in the Classroom: Using Improvisation to Teach Skills and Boost Learning. San Francisco: John Wiley & Sons Inc.
Stewart, C. (2016). Effects of Improv Comedy on College Students. Dissertation. Paper 601. Illinois State University.
Warstat, M., Heinicke, J., Kalu, J. K., & Möbius, J. (2015). Theater als Intervention: Politiken ästhetischer Praxis. Berlin: Theater der Zeit.